Ausstrahlung – das gewisse Etwas.

Heute gibt´s zur Abwechslung einen Gastbeitrag von meiner geschätzten Speaker- und Trainerkollegin Monika Matschnig, Dipl. Psychologin und Expertin für Körpersprache, Wirkung und Performance. Ich wünsche viel Freude beim Lesen!

„Es gibt sie, Menschen mit dem gewissen Etwas. Unterschiedlichste Persönlichkeitstypen, die Wirkung erzeugen – jeder auf seine Art und Weise. Menschen mit Ausstrahlung. Sie handeln außergewöhnlich, denken regelfremd, sind unabhängig von Meinungen anderer, verkünden neue Appelle, ja sogar Gebote. Sie zeigen Emotionen, lassen sich auf andere ein und schaffen es, Menschen anzuziehen und zu gewinnen. Und das ist eine Gabe. Das Wort Charisma kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Gnadengabe“. Früher verstand man darunter „von Gott gegebene Güter“. Heute verbinden wir den Begriff mit Offenheit und preisgeben von Emotionen. Charismatische Menschen sind sich ihrer selbst bewusst und haben eine gute Portion an Selbsterfahrung. Sie lieben den Umgang mit anderen Menschen, sind offen, motiviert, leidenschaftlich und verfügen über ein gutes Einfühlungsvermögen. Und in vielen schlummert es und wartet darauf geweckt zu werden. Das wusste schon Friedrich Nietzsche: „Ein jeder trägt eine produktive Einzigkeit in sich als den Kern seines Wesens und wenn er sich dieser Einzigkeit bewusst wird, erscheint um ihn ein fremdartiger Glanz, der des Ungewöhnlichen.“

 

Viele eifern Prominenten oder Vorbildern nach, übernehmen Verhaltensweisen oder Stilrichtungen, ja sogar Einstellungen. Doch an Ihnen wirkt es nicht. Ihre Präsenz verpufft wie eine Seifenblase in der Luft. Ausstrahlung kann man weder wie ein neues Kostüm erwerben, noch erlernt man es wie eine Schauspielerrolle. Es kommt von innen heraus und muss sich selbst entfalten. Unsere Erfahrungen und das Gelernte aus den Erfahrungen formen mitunter unsere Individualität. Und, Sie lassen uns wirken!

 

Viele eifern anderen nach. Doch das Streben nach dem Sein des anderen („Ich möchte so sein wie DU.“) lässt uns auf Dauer scheitern. Immer ein Vorbild an unserer Seite ist der Tod der Individualität! Vorbilder animieren zur Nachahmung und Nachgeahmtes führt auf lange Sicht zum Stillstand und zu nicht-kongruentem Verhalten. Vor allem züchtet ein Vergleich mit dem Vorbild Unzufriedenheit, da wir dem permanenten Vergleich ausgesetzt sind. Eine Kopie ist niemals so gut wie das Original.

 

Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Sie jedem gefallen können. Für junge Menschen kann ein Vorbild eine positive Triebfeder darstellen. Junge Menschen lassen sich – je nach genetischer und sozialer Disposition – noch formen, doch ich wünsche ihnen, dass sie ihre Vorbilder mit der Zeit loslassen und ihre „Freiheit“ finden, in der sie sich wohl fühlen.

 

Also rate ich jedem: „Zwängen Sie sich nicht in ein Kostüm, das nicht passt, sondern erkennen Sie Ihren eigenen Stil. Und, es gibt kein Kostüm, das allen gefällt. Leben Sie nicht für die anderen, sondern für sich. Sie können sich nicht ein Leben lang verstellen. Diese Entscheidung bringt natürlich Konsequenzen mit sich. Doch ein Mensch mit Ecken und Kanten kann mehr bewegen und wirkt besser, als ein beliebig, austauschbarer 0815-Typ. Wägen Sie ab, ob der Gewinn der „Ausstrahlung“ sich für Sie lohnt.“

DVD-Tipp

Tausend Augen. Tausend Blicke. Eine Sprache. Körpersprache – DVD
Wie sie wirkt. Wie wir sie beeinflussen.
Verlag Matschnig
DVD 2. Auflage 2013
ISBN: 978-3-9815223-0-3

 

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