Stimmtraining: Stimmlage beeinflusst das Selbstbewusstsein

Stimme ist Macht! Egal ob bei der Vertonung von Podcasts, YouTube-Videos oder in Interviews und Präsentationen: wer im Business etwas zu sagen hat, muss sich Gehör verschaffen. Ein Stimmtraining kann helfen, mehr Wirkung, Präsenz und Durchschlagskraft zu erlangen.

Hier kommen die fünf spannendsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einem unserer wichtigsten Wirkungsintrumente – der menschlichen Stimme.

1. Stimmlage beeinflusst das Selbstbewusstsein

Es ist nicht jedermanns Sache, vor Publikum zu stehen und eine Präsentation zu halten oder im Kreise seiner Kollegen eine Idee vorzustellen.

 

Vielleicht helfen Ihnen die Erkenntnisse der Universität Tilburg in den Niederlanden. Der Studie zufolge erzeugt unsere Sprechstimme nicht nur eine Wirkung bei unserem Gegenüber, sie beeinflusst auch uns, also den Sprechenden, selbst.

 

In einem Experiment der Universität sollten 81 Probanden einen Text lesen. Gruppe 1 still, Gruppe 2 mit einer um drei Töne höheren Stimme und Gruppe 3 mit einer tieferen Stimmlage als normalerweise.

 

Anschließend wurden die Sprechenden gefragt „Wie fühlt Ihr Euch?“. Ergebnis: Diejenigen, die mit einer tiefen Stimme gesprochen hatten, fühlten sich sicherer, einflussreicher, dominante und selbstbewusster als die Probanden in den beiden anderen Gruppen.

 

Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss „Mit tiefer Stimme zu sprechen hilft einem dabei, wie eine einflussreiche Person zu denken und zu fühlen und entsprechend zu handeln“. Dies traf auf Männer ebenso zu wie auf Frauen. Wenn Sie wissen wollen, wie Sie Ihre Stimme tiefer bekommen, dann lesen Sie den letzten Absatz ganz unten.

2. Mamas Stimme – besser als jedes Stimmtraining?

Wenn Sie das nächste Mal Stress haben, weil Sie vor einer wichtigen Präsentation, Verhandlung oder einem Reklamationsgespräch stehen: Greifen Sie zum Telefon und rufen Sie Ihre Mutter an.

 

Klingt vielleicht komisch, hilft aber. Das zumindest legt eine Studie um Leslie Seltzer von der Universität von Wisconsin-Madison nahe. 61 Mädchen im Alter von sieben bis zwölf Jahren sollten in einem Experiment vor fremdem Publikum sprechen und Rechenaufgaben lösen.

 

Im Anschluss bekamen sie entweder eine Umarmung ihrer Mutter, wurden von ihr angerufen oder sahen einen Film, in dem ihre Mutter zu ihnen sprach.

 

Seltzer und Kollegen untersuchten vorher und nachher die Höhe des Stresshormons Cortisol und des Hormons Oxytozin, das Stress abbaut. Und siehe da: Allein die Stimme der Mutter sorgte für mehr Oxytozin.

 

Okay, zugegeben, es waren sieben- bis zwölfjährige Mädchen, mit denen die Studie durchgeführt wurde, aber wer weiß, vielleicht wurde uns Erwachsenen damit nur noch das wissenschaftlich bestätigt, was wir schon immer vermutet haben: Mama ist – und bleibt – einfach die Beste. Auch ohne Stimmtraining.

3. Stimme ersetzt Passwort

Vor allem nach den Ferien sind viele IT-Mitarbeiter in den Unternehmen damit beschäftigt, Passwörter zurückzusetzen, weil sich die Kollegen nach dem Urlaub einfach nicht mehr daran erinnern können.

 

Mit der Stimme als Schlüssel fällt dieses Problem weg. Das Prinzip ist einfach: Der Mitarbeiter muss einmalig ein paar Sätze oder Zahlen aufnehmen. Wenn er seinen Computer am Arbeitsplatz einschaltet, spricht er diese in ein Mikrofon und ein Spracherkennungssystem stellt automatisch fest, ob es sich tatsächlich um den Menschen handelt, der er vorgibt, zu sein.

 

Ob die Spracherkennung auch die Stimme nach einer durchzechten Nacht oder einer ausschweifenden Firmenfeier wiedererkennt?! Eine Partynacht ersetzt ein halbes Stimmtraining.

4. Die Stimme offenbart körperliche Kraft

An alle, die am Telefon Kontakt mit anderen Menschen haben: Ein Handschlag verrät häufig etwas über die Kraft seines Besitzers, aber selbiges gilt auch für die Stimme.Sagt zumindest Aaron Sell von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara.

 

Für eine Studie zeichneten Sell und seine Kollegen die Stimmen verschiedener Personen auf und bestimmten die Stärke des Handgriffs, den Bizepsumfang und weitere Indikatoren für die Oberkörperkraft. Im nächsten Schritt spielten sie die Stimmen Studenten vor, die daraufhin Kraft, Körpergröße und Körpermasse auf einer Skala von 1 bis 7 schätzen sollten – was ihnen allein durch das Hören der Stimme recht zuverlässig gelang.

5. Stimme gibt Auskunft über Sexualleben

Keine Frage, Stimmen können sexy sein. Denken wir nur an Herzblatt-Stimme Susi Müller.

 

Glaubt man einer Studie des US-Psychologen Gordon Gallup von der Universität Albany, verrät unsere Stimme sogar etwas über unser Sexualleben.

 

Für sein Experiment hörten 150 Frauen und Männer die Stimmen von Fremden, die den Wissenschaftlern zuvor Angaben über ihr Sexualleben gemacht hatten. Danach sollten die 150 Probanden auf einer Skala die Attraktivität der Stimmen bewerten.

 

Ergebnis: Die Stimmen, die gut ankamen, hatten mehr sexuelle Kontakte. Hören Sie also beim nächsten Telefonat mal genauer hin, mit wem Sie es am anderen Ende zu tun haben… .

 

Sie sind zufrieden mit Ihrer Stimme und fragen sich aber trotzdem, warum manche Botschaften einfach nicht rüberkommen wollen? Ihr Feedback gerät immer in den verkehrten Hals, obwohl der Stimmklang passt? Dann könnte vielleicht der Blogartikel “Feedbackgespräch: So loben und kritisieren Sie Mitarbeiter richtig!” spannend für Sie sein. Sie finden Ihn hier.

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