Präsentationen – fünf Tipps, die helfen
7-38-55. Mit diesen Zahlen schrieb Prof. Albert Mehrabian in den 70er Jahren Wissenschaftsgeschichte. Aus einer Studie leitete der Psychologieprofessor ab, dass die Wirkung einer Botschaft zu 55 Prozent von der Körpersprache, zu 38 Prozent von der Stimme und nur zu 7 Prozent vom Inhalt des gesprochenen Wortes abhänge. Ein sensationelles Ergebnis!
Seit dieser Zeit werden Mehrabians Erkenntnisse in der Kommunikationswissenschaft immer wieder angezweifelt, doch ob in dieser Deutlichkeit oder schwächer, eines steht fest: Wer andere überzeugen will, der muss nicht nur seine Worte sorgfältig auswählen, auch Stimme und Körpersprache reden ein gewichtiges Wörtchen mit. Darauf sollten Sie achten:
Erstens:
Die eigene Körperhaltung. Der „aufrechte Gang“ ist eines der typischen Merkmale unserer Art, wird aber auch als Metapher für Ehrlichkeit und „Sich-selbst-treu-Sein“ verwendet. Tatsächlich wirkt eine aufrechte Haltung positiv und selbstbewusst auf Gesprächspartner. Die Haltung sollte dabei jedoch locker und natürlich wirken. Vorsicht: Den Kopf nicht zu weit anheben, sonst wirken Sie schnell „hochnäsig“!
Zweitens:
Die Körpersprache der anderen. Wer seine Arme verschränkt, signalisiert nicht gleich Ablehnung – vielleicht friert es ihn einfach, vielleicht ist es einfach nur bequem, vielleicht befindet sich Ihr Gegenüber in einem angenehmen relaxten Zustand. Dennoch kann die Körpersprache Ihres Gegenübers wertvolle Hinweise für Sie enthalten. Ein geneigter Kopf kann für Skepsis stehen, ein von Ihnen abgewendeter Körper für Unaufmerksamkeit, Eile, Aufbruchstimmung stehen. Häufiges Wechseln des Standbeines wird als Unsicherheit interpretiert. Mein Tipp: Achten Sie auf die Körpersprache Ihres Gesprächspartners, aber überinterpretieren Sie nichts. Ein einziger nonverbaler Hinweis reicht meist nicht aus.
Drittens:
Meinungsverschiedenheiten mit dem Chef, einem Kollegen? Durch Körpersprache können Sie eine angespannte Situation weiter verschärfen. Oder sie entspannen. Auf den Schreibtisch gestützte Arme und ein nach vorne geschobener Oberkörper signalisieren: Ich bin bereit zum Kampf! Weit auseinander gebreitete Arme und ein kleiner Witz auf den Lippen entschärft (fast) jede Situation.
Viertens:
Sie wollen Ihren Kollegen von einer Idee überzeugen? Greifen Sie niemals in sein Territorium ein! Präsentieren Sie Papiere, Tabellen und anderes Material so, dass sie die Unterlagen beide gemeinsam einsehen können. Wer dem Gesprächspartner etwas unter die Nase schiebt oder ihm einfach auf den Schreibtisch klatscht, leistet damit keine Überzeugungsarbeit.
Fünftens:
Ihre Stimme. Eine Studie hat ergeben, dass Personalchefs Bewerber mit einer klangvollen Stimme anderen Bewerbern deutlich vorziehen. In jedem Fall ist die Stimme Ihre akustische Visitenkarte. Durch tiefe Atmung (siehe Thema: Stimme) können Sie viel für den Wohlklang Ihrer Stimme tun, aber auch durch gezieltes Stimmtraining. Eine schrille Stimme lässt sie leicht unsympathisch und nervös wirken. Hier können Stimm- und Entspannungsübungen Abhilfe schaffen!