Karrierefaktor Stimme.

Führungskräfte führen mit ihrer Stimme, Verkäufer verkaufen über Ihre Stimme, Präsentationen begeistern, wenn der Referent mit seiner Stimme spielen kann. Stimme erzeugt Stimmung und allzuviele Botschaften verlaufen im Sande, weil der Stimmklang dem Gegenüber nicht verständlich macht, worum es gerade eben geht. Vertrauen, Respekt, Dringlichkeit – all das muss auch dementsprechend klingen. Mit Ihrer Stimme schaffen Sie Realitäten!
 
Lesen Sie heute in meinem Blog einen tollen Artikel über meine Philosophie von AMICA Online Redakteurin Veronika Schaller

 
„Es ist wissenschaftlich belegt: Wer sonore Töne von sich gibt, der hat bessere Chancen auf Managerposten. Ein Experte erklärt, wie Sie Ihre Stimme tiefer klingen lassen können.
 
Menschen mit tiefer Stimme machen Karriere. In einer Studie fanden Wissenschaftler der University of Miami jüngst heraus: Sowohl Männer als auch Frauen bevorzugen bei Führungskräften sonore Klänge – egal ob es sich dabei um männliche oder weibliche handelt. Selbstverständlich entscheidet die Höhe der Stimme nicht allein über den beruflichen Aufstieg. Aber diese biologische Beschaffenheit wirkt sich stark auf die Wahl zur Führungskraft aus und könnte ein Grund dafür sein, dass Frauen es selten in die Chefetagen schaffen.
 
Für Paul Johannes Baumgartner sind diese neuen Ergebnisse keine Überraschung. „Tiefe Stimmen bedeuten in der Wahrnehmung immer Dominanz und Kompetenz, während hohe Stimmen oft als unangenehm empfunden werden“, sagt er. „Allerdings ist auch bei tiefen Stimmen eine Modulation mit höheren Obertönen wichtig, die Sympathie ausstrahlen.“ Seit 20 Jahren hat der Radiomoderator sich auf das Thema „Stimme“ spezialisiert, lehrt Managern in Unternehmen das richtige Sprechen und bietet heute auch spezielle Trainings für weibliche Kunden an, die im Beruf weiter kommen wollen.
 
Obwohl Ärzte vor bleibenden Schäden warnen, wenn Frauen versuchen männlicher zu klingen – schließlich ist die Stimmhöhe durch die Anatomie von Kehlkopf und Stimmbändern festgelegt – kennt der Profi Möglichkeiten zur Veränderung. „Mit Übung und einer nachdrücklichen Sprechweise, können hohe weibliche Stimmen tiefer und tiefe weibliche Stimmen weicher klingen“, sagt er. „Wichtig ist nur mit dem Training aufzuhören, falls man sich verspannt fühlt oder ein Kratzen im Hals bekommt.“ Stoppen sollte man auch, wenn das Gesagte unnatürlich klingt. „Am wichtigsten ist, dass die Stimme zur Persönlichkeit passt“, weiß Paul Johannes Baumgartner.
 
Rauchen schadet ebenfalls der Stimme, obwohl es sie in den ersten Jahren sexy klingen lässt. Den Grund hierfür erklärt der Experte so: „Um den Kehlkopf vor Rauch zu schützen, produziert die Schleimhaut mehr Schleim. Das mag anfangs noch angenehm klingen, die Schicht wird aber mit der Zeit immer dicker. Dadurch schwingen die Stimmbänder langsamer, die Stimme wirkt unnatürlich tief und sehr rau.“
Stattdessen erziele man laut Baumgartner die größten Erfolge mit der richtigen Atmung. „Stress führt dazu, dass wir immer kürzer atmen und lässt dadurch auch die Stimme gepresst klingen“, erklärt der Experte. Daher müsse die tiefe Zwerchfellatmung gezielt trainiert werden, bei der die Luft nicht in den Brustkorb, sondern in den Bauch strömt. „Auf diese Weise können Sie mehr Luft einatmen, lauter sprechen und Ihren kraftvollen Ton länger halten“, erklärt der Sprechtrainer und gibt Anweisungen zum Erlernen: „Verschränken Sie im Stehen die Arme hinter dem Kopf und atmen Sie die Luft durch die Nase tief in den Bauch hinein, so dass die Bauchdecke sich nach außen wölbt. Anschließend ziehen Sie ihn bei der Ausatmung wieder ein.“
 
Selbst wenn einem diese Art der Atmung anfangs noch sehr unnatürlich vorkommt, beruhigt der Experte: „Nach zwanzig bis dreißig Praxisstunden, läuft die Zwerchfellatmung ganz automatisch ab.“ Schöner Nebeneffekt: Sie wirkt entspannend.
Auch andere Tricks lassen die Stimme voller klingen. „Ich rate häufig zu einer Verbesserung der Artikulation“, sagt Paul Johannes Baumgartner. „Das heißt, die Lippen beim Sprechen mehr zu bewegen und die Zähne richtig auseinander zu bringen.“ Üben könne man die Lautbildung mit einem Korken. Diesen zwischen die Schneidezähne nehmen und zum Beispiel ein Gedicht laut vorlesen! Auch Mimik und Gestik sind laut Baumgartner sehr wichtig. „Lächeln etwa sorgt für die Obertöne und durch Augenkontakt wird die Stimme direktiver“, sagt er.
 
Außerdem wichtig, damit die Aussagen nicht gehetzt klingen: Bogensätze. Dabei wird die Stimme während des Satzes gehoben und am Ende gesenkt. Wer viel spricht, sollte seine Stimme darüber hinaus gut pflegen. „Nehmen Sie viel Wasser zu sich, Salbei- oder Früchtetee“, rät Paul Johannes Baumgartner. „Keinesfalls aber Kamillentee. Der trocknet aus.“ Räuspern verbietet der Stimm-Profi, weil es noch stärkeres Kratzen auslöst. Stattdessen empfiehlt er gezieltes Abhusten.
 
Wer durch Zwerchfellatmung und Artikulation eine optimale Grundlage für seine Stimme geschaffen hat und auch Stimmhygiene betreibt, der sollte zudem täglich zwei bis drei Mal für ein paar Minuten eine Art Lockerungs-Einheit einlegen. „Sie werden überrascht sein, welch große Auswirkungen, fünf kleine Übungsschritte haben“, verspricht der Experte.

Stufe 1: Analyse

Konzentrieren Sie sich aktiv auf Ihren Mundraum und prüfen Sie, wie entspannt er sich anfühlt. (Tipp: Ist die Anspannung jeden Tag extrem, kann es sein, dass Sie nachts mit den Zähnen knirschen. In diesem Fall ist eine Beißschiene ratsam, die Sie beim Zahnarzt bekommen).
Massieren Sie die Kiefermuskeln knapp unter dem Ohr und streichen Sie anschließend Ihre Backen fest nach unten aus, bis sich alles locker anfühlt.

Stufe 2: Mundraum auswischen

Was sich zunächst etwas merkwürdig und überflüssig anhört, hat laut Baumgartner bereits große Auswirkungen auf den Klang der Stimme. Fahren Sie also mit Ihrer Zungen gesamten Mundraum ab. Besonders wichtig ist hier auch der Bereich zwischen Vorderzähnen und Oberlippe.
Im zweiten Schritt summen Sie ein langes: „Mmmmmmmmmmmmmh“

Stufe 3: Die Artikulation üben

Für eine deutliche Aussprache eignet sich eine Methode, die auch gleich gute Laune macht: Spitzen Sie die Lippen spitzen und pfeifen Sie ein Lied!
Anschließend nehmen Sie sich Zungenbrecher vor und versuchen Sie diese beinahe schon übertrieben stark zu betonen. Zum Beispiel: „Der klappernde Papagei plapperte auf Galapagos.“

Stufe 4: An den Vokalen arbeiten

„Italienisch klingt in unseren Ohren so schön, weil die Sprache viele Vokale beinhaltet“, sagt Paul Johannes Baumgartner. Weil diese im Deutschen spärlich gesät sind, werden sie oft auch verschluckt und unsere Aussagen hören sich meist sehr hart an. Daher lohnt es sich, auch an der gezielten Aussprache dieser zu arbeiten.
Wiederholen Sie: „Gila Gala Gila Gala….“, „Nie sah ich die Nasa so nah“, „Sina Sana Sina Sana“ oder „Barbara saß nah am Abhang, sprach gar sangbar zaghaft langsam, mannhaft kam alsdann am Waldrand Abraham a Sancta Clara”.

Stufe 5: Endkontrolle

Überprüfen Sie zum Abschluss, ob das Training etwas bewirkt hat. Summen Sie „Mmmmmmmmmmmmmmh“ und konzentrieren Sie sich auf Ihre Lippen. Wenn diese leicht britzeln, haben Sie Ihr Ziel erreicht.
Anschließend legen Sie eine Hand auf Ihren Brustkorb und Summen nochmals „Mmmmmmmmmmmh“. Wenn Ihr Brustraum vibriert, haben Sie es geschafft!“.
 
Vielen Dank, Veronika Schaller von AMICA für diesen tollen Artikel. Den ganzen Artikel gibt´s hier nochmal online zum Nachlesen.

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