Einfach unvergesslich…

Manche Menschen fragen sich: “Warum brauche ich eigentlich ein besseres Gedächtnis? Ich habe doch genügend Hilfsmittel, die mir das Denken erleichtern.” Das ist einerseits richtig: Wir haben ein iPhone, einen Blackberry oder einen Computer – alles Dinge, die das Leben leichter machen. Jedoch: Während unsere Rechner immer schneller werden, nimmt unsere geistige Leistung zusehends ab.
 
Ein Gastbeitrag von Markus Hofmann, Gedächtnistrainer.
 
Wie wollen Sie kreative Höchstleistungen vollbringen, wenn Sie gar keine Gedankenbahnen haben, die die Informationen durchführen können? Wie wollen Sie Transferwissen herstellen, wenn Sie kein Grundwissen haben, auf das Sie zurückgreifen können? Wie wollen Sie auch im Alter noch geistig fit sein, wenn Sie schon jetzt beginnen, Ihr Gedächtnis zu vernachlässigen? Es ist enorm wichtig, dass Sie JETZT beginnen, Ihre grauen Zellen wieder zu fördern und zu fordern, wie Sie das in Ihrer Kindheit bereits vorbildlich gemacht haben. Haben Sie schon mal gegen Kinder Memory gespielt? Sie sind fast nicht zu bezwingen, weil sie mit der emotionalen, bildhaften, rechten Gehirnhälfte denken und lernen – sprich: kindlich aber nicht kindisch.

Geistige Aktivierung

Bevor ich Ihnen nun ein paar Gedächtnis-Tricks bzw. Techniken verrate, möchte ich Sie geistig aktivieren. Unser Gehirn ist nicht immer voll aktiv, sondern arbeitet wann immer möglich im Energiesparmodus. Erst wenn es gefordert wird, aktiviert es seine tatsächliche Leistungsfähigkeit.

Der Kreative Briefträger

Warum finden Sie zu Hause Ihre Post? “Ganz einfach”, werden Sie sagen, “weil sie immer in meinem Briefkasten liegt.” Angenommen Sie hätten einen kreativen Briefträger, der Ihre Post einmal in die Mikrowelle, dann in die Waschmaschine und am nächsten Tag in die Mülltonne legen würde. Das wäre die ersten Tage vielleicht noch amüsant. Spätestens nach einer Woche würden Sie ihn jedoch bitten, die Post wieder wie gewohnt in den Briefkasten zu legen.
 
Genauso verhält es sich mit den zahlreichen Informationen, die wir behalten wollen. Wir agieren genauso wie der kreative Briefträger. Wenn wir Zahlen, Daten und Fakten abspeichern möchten, legen wir diese irgendwo im Gedächtnis ab, ohne zu überlegen, wie und wo wir sie wieder finden können.

Die Körperliste

Um die im Gedächtnis abgelegten Informationen jederzeit wieder auffinden zu können, richten wir jetzt virtuelle Briefkästen im Gedächtnis ein. Dafür nehmen wir den Körper zur Hilfe. Gemeinsam werden wir nun einzelne Briefkästen festlegen. Bitte berühren Sie die im Folgenden genannten Körperteile. Sie lernen ganzheitlich, indem Sie nicht nur lesen, sondern das Körperteil auch tatsächlich berühren. Je mehr Reize Sie beim Lernen einsetzen, z.B. lautes Vorsprechen, umso leichter werden Sie diese virtuellen Briefkästen abspeichern.
 
Stehen Sie schon? Prima! Dann berühren Sie bitte nacheinander Ihre
Füße (1), Knie (2), Oberschenkel (3) Gesäß (4) Taille (5) Brust (6) Schulter (7) Hals (8) Gesicht (9) und Haare (10).
 
Alle Techniken, die ich in meinen Teilnehmern zeige, zielen genau auf das kindliche Vorstellungsvermögen und Denken ab. Angenommen, Sie möchten eine freie Rede halten.

Freie Rede

Wenn Sie guten Rednern auf den Spickzettel sehen, werden Sie feststellen, dass dort nur die Schlüsselwörter – sprich der “rote Faden” – niedergeschrieben wurden. Diese Keywords können Sie sich nun mit Hilfe der Körperliste leicht im Kopf abspeichern.
 
Angenommen, das erste Schlüsselwort wäre ‘Wirtschaftswachstum’. Dieses Wort können Sie nun mit dem ersten Briefkasten – den Zehen – verbinden. Stellen Sie sich vor, auf Ihren Zehen steht eine gut besuchte Wirtschaft, die immer größer wird und aus allen Nähten platzt. Das zweite Schlüsselwort wäre ‘Cash-Flow’. Jetzt stellen Sie sich vor, wie aus Ihrem Knie Geld heraus fließt. Das dritte Schlüsselwort wäre ‘Konkurrenz’. Auf Ihrem Oberschenkel sitzt Ihr Konkurrent aus Asien. Das vierte Schlüsselwort wäre “Marktsituation” welches Sie nun selbst mit Ihrem Gesäß fantasievoll verbinden. Legen Sie nun sechs weitere willkürliche Stichworte auf die nächsten Körperbriefkästen ab. Machen Sie sich ein sehr starkes, emotionales Bild. Dann bleibt es besser im Gedächtnis haften.

Namen und Gesichter

Ähnlich funktioniert es, wenn Sie sich den Namen zu einer Person merken wollen. Sie brauchen wieder einen mentalen Briefkasten in Ihrem Kopf, damit Sie einen Namen zu einem Gesicht blitzschnell abspeichern und wieder abrufen können. Bevor sich diese Person vorstellt, suchen Sie sich ein charakteristisches Merkmal, welches Ihnen spontan ins Auge fällt, wenn Sie diese Person betrachten. Eigenheiten im Gesicht, wie zum Beispiel ausgeprägte Falten, eine hohe Stirn, ein markanter Mittelscheitel, lange Koteletten, auffälliger Schmuck oder besondere Kleidung. Das klingt schwieriger, als es tatsächlich ist. Jetzt geht es darum, den Namen mit dem ausgewählten Briefkasten zu verknüpfen. Da der Name für sich kein Bild ist, müssen Sie diesen erst in ein Bild verwandeln. Ein Christian könnte zum Beispiel ein Kreuz symbolisieren. Ein Thomas eine Tomate und eine Anna eine Annanas. Wenn Sie sich z.B. die große Nase einer Person namens Thomas als Briefkasten merken dann könnten Sie in Gedanken die Tomate auf seiner Nase ausdrücken. Als Strategie empfehle ich Ihnen gängige Vor- und Nachnamen einmal auf einer Liste zu notieren und mit Bildern zu versehen. Der Vorteil ist, wenn Sie einen dieser Namen hören, brauchen Sie sich nicht mehr die Mühe machen, ein kreatives Bild dafür zu erstellen. Sie haben es sofort griffbereit.
 
Markus Hofmann ist Gedächtnistrainer und Keynote-Speaker und zählt laut Focus zu den 12 Erfolgsmachern in Deutschland. 2006 wurde er mit dem Excellence Award für Trainer und Referenten ausgezeichnet. Darüber hinaus ist er an Schulen und renommierten Universitäten wie der Management-Universität St. Gallen als Lehrbeauftragter tätig.
 
Weitere Infos finden Sie unter www.unvergesslich.de

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